Demokratieförderung ist ein grundlegender Aspekt in unserer Multiplikator*innen-Ausbildung für machtkritische und kinderrechtsbasierte Pädagogik – „MACHTbewusst“.

Wir haben uns in den letzten beiden Blogbeiträgen mit unseren Zielen und Visionen beschäftigt. Wenn ihr unseren Blog heute zum ersten Mal lest, findet ihr HIER, was ihr verpasst habt.

Heute wollen wir etwas konkreter werden und anschauen:

 

Was ist der Weg – wie können wir einen bestmöglichen Entwicklungsraum für Kinder schaffen?

Was ist der konkrete Weg hin zu Kitas, die Kindern einen bestmöglichen Entwicklungsraum bieten, um ihre Potenziale zu entfalten und letztlich hin zu einer inklusiveren und gerechteren Welt für alle unsere Kinder.

Wir meinen, dass ein ganz grundlegender Baustein zur Erreichung dieses Zieles die Demokratieförderung in der pädagogischen Praxis ist. Bevor wir uns das genauer anschauen, klären wir noch kurz:

 

Was ist eigentlich Demokratie ganz genau?

Die Demokratie ist eine Staatsform, in der das Volk die Herrschaftsgewalt ausübt:

Demokratien zeichnen sich unter anderem durch Achtung der Menschenrechte, Gewaltenteilung, Verantwortlichkeit der Regierung, Unabhängigkeit der Gerichte, Gesetzmäßigkeit der Verwaltung, ein Mehrparteiensystem sowie freie, gleiche und geheime Wahlen aus.[1]

 

Wollen wir nun dieses Konzept der Demokratie auf die pädagogische Praxis übertragen, ist eine so klare Definition nicht mehr so leicht. Was zunächst wichtig ist, festzuhalten: Demokratieprozesse sind Alltagsprozesse, die sich am besten durch Erleben in der Kita oder im Elternhaus erlernen lassen. Das Ziel dessen ist, eine Basis zu legen, damit Kinder in autonomer und vielfältiger Weise an demokratischen Prozessen partizipieren können. Das klingt euch noch zu abstrakt und zu unkonkret?

 

Wie kann Demokratieförderung in der pädagogischen Praxis gelingen?

Kinder brauchen frühe Erfahrungen von Anerkennung, Teilhabe und Mitbestimmung. Sie müssen ganz konkret erfahren können, dass und wie sie ihre Lebenswelt gestalten und mitbestimmen können. Es ist unsere Aufgabe als Eltern und (professionelle) Bezugspersonen, Kinder in ihrer Eigenverantwortlichkeit zu stärken, ihre Gemeinschaftsfähigkeit zu entwickeln und ihnen vorzuleben, wie sie konstruktiv Konflikte lösen können. Das Ziel dahinter ist vor allem ihre Selbstwirksamkeit zu stärken und ihnen das Erleben eines diversen und toleranten Miteinanders zu ermöglichen.

Kinder erwerben demokratische Handlungskompetenzen, indem sie (Be-) Achtung erfahren und ihrem Entwicklungsstand entsprechend an der Gestaltung des Alltags beteiligt werden.

Und wenn ihr euch beim Lesen bereits gefragt habt: Ja, letztlich geht es um Partizipation.

 

Welche Voraussetzung braucht ihr für ein Demokratie (er-)leben in eurer pädagogischen Praxis?

Ihr braucht zwei Grundpfeiler.

  1. Werteorientierung:

         das heißt, die Grundwerte demokratischer Kultur sind in eurer Kita integriert.

  1. Reflexionsbereitschaft:

         damit meinen wir,

  • dass wir Alltagssituationen selbstverständlich und immer wieder beleuchten und bewusst hinterfragen
  • dass die persönliche Haltung aller Fachkräfte durch kollegialen fachlichen Austausch regelmäßig reflektiert wird
  • dass ihr regelmäßig diskutiert zu Fragen der Mitbestimmung und Partizipation von Kindern
  • dass ihr mutig seid, in ersten kleinen Schritten mehr Demokratie in der Kita zu wagen

        …UND,

  • dass ihr den Willen und den Mut habt, Macht abzugeben und zu teilen.

Willst du noch mehr darüber erfahren, wie wichtig Machtbewusstsein in der Arbeit mit Kindern ist, dann lies hier unseren ersten Blogartikel.

 

Auf zu mehr MACHTbewusstsein 😉

[1] https://www.bundestag.de/services/glossar/glossar/D/demokratie-245374 letzte Sichtung 12.10.22 um 12:43 Uhr

 

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