Kita.Vision Rhede
WOW!2021-01-22T16:15:03+01:00

Reteaming  

„Keiner ist für das Problem (allein) verantwortlich, aber jeder für die Lösung“

 
Im Zug
Es ist Abend. Ich sitze im Zug Richtung Berlin. Vor dem Fenster zieht die goldene Landschaft sanft in der Abendsonne vorbei. Rehe stehen am Waldesrand, Felder, Wiesen
– Ich bin ein Glückkind – das Leben könnte nicht schöner sein.
Seit ich mit meinem kleinen Team im November in unsere KitaVision gesprungen bin, ist schon wieder so viel passiert. Unsere Ausbildung zum/r MultiplikatorIn für Demokratieförderung in der pädagogischen Praxis https://kita.vision/was-macht-was/ steht, unsere Homepage www.kita.vision ist online, die Verhandlungen mit den ersten Großkunden in Sachen KIVI-Marketing laufen…
Und das Schönste ist, dass immer mehr Menschen auf uns zu kommen, die unsere Vision mit uns teilen und sie weitertragen und lebendiger machen wollen mit dem was sie können, wissen und gerne tun.

Berlin so nah

Wie nah Berlin für mich einmal sein würde, hätte ich vor wenigen Jahren nie gedacht. Aber seit ich Krystina auf dieser Fortbildung „Was MACHT was“ vom Deutschen Roten Kreuz traf und wir beschlossen unsere Energien und Talente zu bündeln, ist Berlin nur noch ein Katzensprung weit. Wir bereiten unsere Seminare und Teamentwicklungen per Zoom vor und es fühlt sich an, als würden wir tatsächlich zusammen an ihrem Esszimmertisch zwischen den Kindern und dem Kater sitzen. Wenn es dann in die Umsetzung geht, steige ich wie jetzt in den Zug und bin da, wenn ich meine Vorbereitungen abgeschlossen habe.
Ausbildung zur Reteaming-Coaching
Morgen beginnt etwas verspätet meine Ausbildung zur Reteaming-Coachin bei Wilhelm Geisbauer. . Eigentlich sollte es schon heute losgehen, aber Corona ist überall und auch ein Wilhelm Geisbauer kann Impfreaktionen bekommen. Morgen ist er wieder fit, hat er gesagt!
Was Reteaming ist, wusste ich bis vor ein paar Monaten auch noch nicht. Seit ich es weiß, weiß ich auch, dass ich diese Ausbildung machen will – auch wenn der Moment dafür grade nicht der beste zu sein scheint.

Was ist Reteaming – oder was man aus Fehlern alles lernen kann!

Reteaming wurde entwickelt, weil etwas gründlich daneben ging. So daneben, das skandinavische Unternehmen, die sich Anfang der 1990er Jahre reorganisieren wollten, sollten und wohl auch mussten, nach dem Prozess schlechter dastanden als vorher. Es blieben nicht nur die erwarteten Erfolge aus, die Funktionalität der Organisationen war nach der vermeintlichen Reorganisation oft schwer beeinträchtigt! Als wesentlichen Grund nahm man an, dass die „soft facts“ wie Kooperation, Vertrauen, Kommunikation, Partizipation usw. in dem Prozess vernachlässigt worden waren. Das war Glück im Unglück, denn es brachte zwei wichtige Menschen auf den Plan und mit ihnen das Reteaming!

„Keiner ist für das Problem (allein) verantwortlich, aber jeder für die Lösung“

Der Psychiater Ben Furmann und der Sozialpsychologe Tapani Ahola, die diesen Satz schrieben, sollten als Pioniere der systemisch-lösungsorientierten Kurzzeittherapie in Europa Abhilfe für die Missglückten Reorganisationen schaffen. Und sie machten es – sogar besser als irgendwer erwartet hätte! Sie nannten das entstandene Konzept „Reteaming“
Noch viel besser als erwartet
Bald war klar, dass mit diesem Ansatz nicht nur nachhaltige Reorganisation der Unternehmen gelang, sondern nebenbei auch das Wohlbefinden in den Beziehungen der Teammitglieder stieg und sogar die Leistungsfähigkeit der Menschen stieg, unabhängig von dem Entwicklungsgrad, in dem sich das Team grade befand. Nicht wenige Unternehmen wurden erfolgreicher als je zuvor!

Reteaming in Kita-Teams

Teams in Unternehmen und Teams in pädagogischen Einrichtungen bestehen beide aus Menschen. Aus Menschen, die wenn sie an Probleme denken, einen dicken Hals bekommen und wenn sie schuld an den vorhandenen Problemen sein sollen, anfangen sich zu rechtfertigen. Aus Menschen, die aber auch viele Energien, Kreativität und Gemeinschaftssinn entfalten, wenn sie ein gemeinsames Ziel haben, mit dem sie sich identifizieren können. Einem Ziel für das es sich lohnt sich einzusetzen.
Mit Reteaming gelingt es selbst in lang schon festgefahrenen Teams „Optimismus für die Zukunft zu wecken, die Koordination von Handlungen zu unterstützen und den Weg zu einem attraktiven Teamziel nachhaltig zu sichern!“ sagt Wilhelm Geisbauer in seinem Buch „Methodenhandbuch zur lösungsorientierten Beratung“ Und das stimmt! Ich durfte es schon selbst erleben!

Gemeinsam in die Zukunft

Ich bin in Hannover angekommen. Die Sonne scheint noch immer wunderschön, – nur jetzt auf Hochhäuser, Industriehallen und unendlich lange Gleise und Züge. Ich denke an meine letzte Teamentwicklung, die Krystina und ich am Freitag fortführen dürfen und ich bin wieder ganz aufgeregt. Ich bekomme noch immer Gänsehaut, wenn ich daran denke, wie an diesen 2 Tagen nach und nach auch die Frustriertesten anfingen Hoffnung zu schöpfen. Wie einer nach dem anderen dieses riesigen, bunten Teams, das schon viel zu lange unzählige Herausforderungen und Niederschläge zu meistern hat, anfing an die gemeinsame Zukunft, das von Ihnen selbst entworfene Zielbild von ihrer eigenen KitaVision, zu glauben. Wie sie entdeckten, dass viele kleine Schritte bereits gemacht sind, dass so viel Kraft, Ideen und Potenzial da sind, die nur darauf warten gebraucht zu werden.
Als wir nach den 2 Tagen noch einmal mit der Auftraggeberin telefonierten, fragte sie: „Sagen Sie mal, was haben Sie denn da gemacht? Haben sie gezaubert?“

Kein Zauber – sondern Lösungsorientierung

Nein es ist kein Zauber, es ist die Kraft der lösungsorientierten Beratung, die eine positive Atmosphäre schafft, in der Energien fließen können, Gemeinschaft wachsen kann und genug Kreativität da ist, um erfolgreiche Lösungen zu entwickeln und nachhaltigen Fortschritt zu erzielen. Wie genau – das weiß jedes Team für selbst am besten! Als Reteaming- Coachin kann ich diese Ressourcen und Potenziale wecken und den Prozess zu der Zukunft begleiten, in der der Gedanke an die Kita wieder Freunde macht, nicht nur den Kindern!
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